Konzessionsverträge 2008/2011
Konstanz oder Umbruch?
Zwischen 2008 und 2011 wird der Großteil der heutigen Konzessionsverträge für Strom und Gas neu ausgeschrieben und in den Folgejahren mit bis zu 20-jähriger Laufzeit neu abgeschlossen. Die Gemeinden sind sich ihrer Optionen jenseits der Konzessionsvergabe an den bestehenden Konzessionsnehmer zunehmend bewusst und nutzen diese. Die Gründung eines gemeinsamen Netzbetreibers stellt neben einer Stadtwerkegründung insbesondere im ländlichen Umfeld (d.h. für Regionalversorger und Verbundunternehmen) eine Bedrohung dar, die durch vorhandene Betriebsführungskompetenz in anderen Sparten noch verschärft wird.
Gleichzeitig sind die Gemeinden zunehmend vernetzt und tauschen sich aus – auf politischer und auf verwaltungstechnischer Ebene. Auch unabhängige, lokal aktive Wählergruppen erschweren eine abgesicherte Einschätzung zur Konzessionsvergabe als „Zünglein an der Waage“.
Doch auch für Stadtwerke mit nur wenigen oder gar einer einzigen Konzession gilt es, sich aufgrund der Lukrativität des Netzgebietes auf Wettbewerb einzustellen. Ein Verlust der Konzession bedeutet hier trotz kurzfristiger Erlöse (durch Netzverkauf) das nachhaltige Entziehen der Geschäftsgrundlage.
Abstract
Die vorliegende Studie untersucht vor diesem Hintergrund die kommunalen Kunden, zeigt Potenziale und Bedrohungen auf und beantwortet u.a. verschiedene wichtige Fragestellungen:
- Wie ist der Status Quo auf Ebene der Konzessionsverträge?
- Wann laufen diese allgemein aus und welche Laufzeit besitzen sie?
- Welche Laufzeiten besitzen neue Konzessionsverträge, wer ist der Vertragsnehmer?
- Welche Dienstleistungen werden an den Abschluss eines Konzessionsvertrages gekoppelt?
- Wie groß ist das von Kommunen ausgehende Marktpotenzial bei Konzessionsverträgen?
- Welche Rahmenbedingungen existieren bei Kommunen? Wie erfolgt der Austausch auf Gemeindeebene und welche Bedrohung stellt er dar (bspw. bei Neugründungstendenzen)?
- Wie lassen sich Akquisitionserfolge erzielen? Welche Strategien führen zum Ziel?
- Wie werden Entscheidungen bei Kommunen vorbereitet, wie werden sie getroffen und auf welchen Grundlagen basieren sie?
- Gibt es einen Wettbewerb um Konzessionsverträge?
Ziele und Nutzen
Die Studie gibt Antworten auf wichtige Fragen, die im Zusammenhang mit Konzessionen, Konzessionsverträgen und dem Konzessionswettbewerb zu stellen sind.
Ausgehend von den Rahmenbedingungen, den Anforderungen und dem Bedarf von Städten, Kreisen und Gemeinden setzt sich die Studie mit dem Status Quo und den Entwicklungen bei Konzessionsverträgen auseinander und zeigt so die Potenziale und Bedrohungen für Energieversorger in diesem zunehmend dynamischen und zugleich existenziellen Wettbewerbssegment.
Auf dieser Grundlage werden strategische Optionen zur Positionierung identifiziert und die Möglichkeiten zur Umsetzung analysiert, bspw.:
- Informationsgewinnung über auslaufende Konzessionen
- Markteintrittsbarrieren
- Ansätze zur Kostensenkung bei Konzessionen
- Weitere
Damit erlaubt es die Studie den Energieversorgern, sich zielgerichtet auf strategischer und operativer Ebene bei Konzessionen gegenüber Kommunen vorzubereiten und einen Vorteil im Wettbewerb um den kommunalen Kunden zu erarbeiten.
Methodik
trend:research setzt verschiedene Field- und Desk-Research-Methoden ein. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen wurden bundesweit 76 Gemeinden auf Basis von über 200 strukturierten und qualifizierten Tiefeninterviews mit Kommunen (Gemeinden, Kreise, Städte) geführt. Darüber hinaus fließen qualitative Interviews und Workshops mit ausgewählten Experten bei Energieversorgern in die Studie ein.
Die dargestellten Analysen und Ergebnisse werden mit Hilfe der o.g. Interviews und Expertengespräche erhoben. Die Auswertung der Anforderungen und Erwartungen führen zu abgesicherten Aussagen über Markt, Trends, Wettbewerb sowie Strategien.
Zielgruppe
Die Potenzialstudie richtet sich an Energieversorgungsunternehmen (Netzbetreiber) und hilft diesen, die eigenen vertrieblichen Aktivitäten gegenüber Kommunen auf Ebene von Konzessionen (Strom, Gas, Wasser) zu überprüfen, zu schärfen und zu ergänzen und damit die eigene Strategie/Marktpositionierung vor diesem Hintergrund aktiv zu gestalten.
Der Nutzen ergibt sich für Vorstände, Geschäftsführer, Strategie-, Unternehmens- und Konzernplanung sowie Marketing, Vertrieb, Kundenservice und Produktentwicklung.