Netzintegration der Offshore-Windenergie in Deutschland

Problemfelder, Lösungsansätze, Marktentwicklung

In diesem Sommer wird der Bundesregierung ein Haftungsentwurf vorgelegt, mit dem die Haftungsfrage im Fall von Verzögerungen bei der Netzanbindung von Offshore-Windparks gelöst werden soll. Denn bereits beim Windpark EnBW Baltic 1 und auch beim Windpark BARD Offshore 1, der bisher erst teilweise seine Arbeit aufgenommen hat, zeigt sich, dass es vor allem bei der Netzanbindung zu erheblichen Verzögerungen kommt. Die Stiftung Offshore-Windenergie geht davon aus, dass durch verspätete Netzanbindung bereits Schäden in Höhe von 300 Mio. Euro angefallen sind. So hat die RWE AG in einem zweiten Brandbrief die Bundesregierung aufgefordert, die Netzanbindung der Offshore-Windparks zu beschleunigen, die Arbeitsgruppe „Beschleunigung der Netzanbindung von Offshore-Windparks“ ist bereits durch politische Initiative eingerichtet worden. Die Übernahme der Haftung bei Verzögerungen wird aktuell kontrovers diskutiert. Von politischer Seite wird die Umlage der Kosten auf den Endkundenstrompreis vorgeschlagen.

Neben der Ausfallhaftung besteht ein weiteres Risiko in der Finanzierung der Netzanbindung. Allein TenneT TSO hat bisher nach eigenen Angaben 5,5 Mrd. Euro in die Netzanbindung der Offshore-Windparks in der Nordsee investiert. Damit ist das Unternehmen bereits an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit geraten, wie der Bundesregierung bereits am Ende des vergangenen Jahres in einem ersten Brandbrief mitgeteilt wurde.

Neben den Kapazitäten der Netzbetreiber kommt es auch auf Seiten der Technologieanbieter und -hersteller zu Verzögerungen, vor allem in der Errichtung von Umspann- und Konverterstationen auf See.

Die verzögerte Netzanbindung wirkt sich auch auf den Bau neuer Offshore-Windparks aus, mit denen erst begonnen werden kann, wenn das Datum für den Netzanschluss vorliegt. Vor diesem Hintergrund werden Investoren verunsichert und Investitionsentscheidungen aufgeschoben. Trotz aller noch zu bewältigenden Herausforderungen bleibt die Offshore-Windenergie ein wachsender Markt mit Zukunftsperspektiven.

Die geplante Studie „Netzintegration der Offshore-Windparks in Deutschland – Problemfelder, Lösungsansätze, Marktentwicklung“ analysiert und bewertet die gegenwärtigen Risiken in der Netzanbindung und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Darüber hinaus beantwortet die Studie auf Basis einer Befragung der Akteure im Markt und weiterer Desk Research u. a. folgende Fragen:

  • Wie entwickelt sich der Zubau der Offshore-Kapazitäten in Deutschland?
  • Welche Projekte haben bereits eine Netzanschlusszusage?
  • Welche Risiken bestehen bei der Netzanbindung und welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
  • Wie wirken sich die aktuellen Verzögerungen auf die im Bau befindlichen und geplanten Offshore-Windparks aus?

Ziel und Nutzen der Studie

Aufbauend auf den Ergebnissen vorliegender Studien im Bereich Offshore-Windenergie werden alle wichtigen Fragen zur Netzanbindung von Offshore-Windparks beantwortet. Auf Basis einer aktuellen Befragung der Marktakteure sowie zusätzlicher Desk Research wir der Status der Netzanbindung aktueller Offshore-Projekte aufgezeigt. Darauf aufbauend werden Problemfelder in der Netzanbindung identifiziert, Verzögerungen und deren Auswirkungen auf geplante Offshore-Windparks sowie Lösungsansätze aufgezeigt. Auf dieser Basis wird die Marktentwicklung der Offshore-Windenergie bis 2020 prognostiziert. Die Ableitung von Strategieoptionen, Trends, Chancen und Risiken aus den Entwicklungen ermöglicht es den Marktakteuren, die eigene Positionierung in diesem Marktsegment zu überprüfen und ggf. neue Strategien abzuleiten.

Methodik

trend:research setzt verschiedene Field- und Desk-Research-Methoden ein. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen (inkl. Zeitschriften, Publikationen, Konferenzen, Geschäftsberichte usw.) fließen ca. 80 strukturierte Interviews in die Potenzialstudie mit folgenden Zielgruppen ein:

  • Anlagenbetreiber
  • Netzbetreiber
  • Technologieanbieter und -hersteller
  • weitere Experten (Verbände, Institutionen usw.)

Die dargestellten Analysen und Ergebnisse werden mit Hilfe der o. g. Interviews und Expertengespräche erarbeitet. Die Auswertung der Anforderungen und Erwartungen führt zu abgesicherten Aussagen über Markt, Wettbewerb, Trends sowie Strategien.

An wen sich die Studie richtet

Die Potenzialstudie richtet sich an Anlagenbetreiber, Netzbetreiber und Netzgesellschaften, Projektierer und Investoren, Technologieanbieter und –hersteller sowie Mitglieder weiterer Verbände und Institutionen, die über Kenntnisse der aktuellen Problemfelder in der Netzanbindung und deren Auswirkungen auf die Inbetriebnahme der geplanten Offshore-Windparks ihre eigenen Unternehmensstrategie überprüfen und ausrichten wollen. Der Nutzen ergibt sich sowohl für Vorstände und Geschäftsführung als auch für Strategie-, Unternehmens- und Konzernplanung.

wind:research