Netzübernahmen und Netzkooperationsmodelle im Strom- und Gasnetzbetrieb (Geplant)

Auf Netzbetreiber werden im Rahmen der Energiewende umfangreiche und kostspielige Investitionen zukommen. Zusätzlich haben sich in den letzten Jahren die Anforderungen an den Neuabschluss eines Konzessionsvertrages aufgrund der Vorgaben von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt sowohl für Kommunen als auch für Energieversorgungsunternehmen verschärft.

Mit der EnWG Novelle 2011 hat die Bundesregierung jedoch auch einige Unklarheiten bei der Konzessionsvergabe beseitigt. So wurde etwa klargestellt, dass ein neuer Netzbetreiber einen Anspruch auf Übertragung des Eigentums an den Verteilungsanlagen und nicht lediglich auf Besitz-überlassung hat. Zudem wurde festegelegt, dass Gemeinden bei der Wahl eines neuen Netzbetreibers den Zielen des Paragraphen 1 EnWG verpflichtet sind.

Dennoch bleiben auch weiterhin offene Fragen bestehen, etwa auf welche Weise die „wirtschaftlich angemessene Vergütung“ bei einer Netzübertragung bestimmt werden kann. Unklar ist auch, in welchem Umfang Gemeinden die allgemeinen Gesetzesziele des Paragraphen 1 EnWG neben anderen Entscheidungskriterien berücksichtigen müssen und mit welchen Rechtsfolgen eine unzureichende Berücksichtigung verbunden ist.

Netzübernahmen und die Optimierung der Effizienzen im Sinne der Anreizregulierung stellen weiterhin, trotz der Regulierung der Gewinne durch die Bundesnetzagentur, ein attraktives Geschäftsfeld dar. Immer mehr Kommunen entscheiden sich dafür, den Netzbetrieb wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Doch auch über die vielfachen Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen gemeinsamer Kooperationen sowohl auf gesellschaftsrechtlicher Ebene als auch auf Ebene der Netzbewirtschaftung, bieten sich hier für private Energieversorger und Netzbetreiber Chancen für eine vielversprechende Geschäftstätigkeit.

Innerhalb der Studie werden die Entwicklung des Marktes für Strom- und Gasnetzkonzessionen sowie des Wettbewerbs dargestellt. Auf Grundlage einer umfangreichen Befragung von privaten und kommunalen Energieversorgern und Netzbetreibern, Kommunen und Städten, Netzdienstleistern, Verbänden und weiteren Experten werden u. a. folgende weitere Fragestellungen untersucht:

• Welche regulatorischen und kartellrechtlichen Rahmenbedingungen sind für Energieversorger, Netzgesellschaften und Kommunen zu beachten?
• Welche Möglichkeiten der Kooperationen bestehen zwischen Kommunen und privaten Energieversorgern/Netzbetreibern?
• Was für Praxisbeispiele gibt es für Kooperationen und Betriebsführungsmodelle?
• Welche Strategien verfolgen Gemeinden und Städte bei ihrer Konzessionsvergabe und wie stark ist der Trend zur Rekommunalisierung?
• Wie viele Konzessionen laufen in den kommenden Jahren aus?

Unter berücksichtigung der politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie ausgehend von den zu erwartenden Entwicklungen im Strom- und Gasnetzbetrieb werden die Chancen und Risiken für Netzbetreiber, Energieversorger und Kommunen aufgezeigt.

Auf Basis der Befragung und einer transparenten Analyse in Bezug auf zu erwartende Entwicklungen im Bereich der Netzübernahmen, Kooperationsmodelle und Konzessionsauschreibungen werden strategiesche und operative Entscheidungen unterstützt und Empfhelungen zum Aufbau und/oder Ausbau der eigenen Marktposition gegeben. Ebenso werden die Anforderungen und Bedürfnisse verschiedener Kundengruppen untersucht, um das Wissen um die Marktentwicklung zu ergänzen.

trend:research setzt verschiedene Field- und Desk-Research-Methoden ein. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen (inkl. Zeitschriften, Publikationen, Konferenzen, Geschäftsberichte usw.) fließen ca. 80 strukturierte Interviews in die Potenzialstudie mit folgenden Zielgruppen ein:

• Netzbetreiber
• Energieversorgungsunternehmen
• Netzdienstleister
• Städte und Kommunen
• Weitere Experten

Die dargestellten Analysen und Ergebnisse werden mit Hilfe der o. g. Interviews und Expertengespräche erarbeitet. Die Auswertungen der Anforderungen und Erwartungen führen zu abgesicherten Aussagen über Markt, Wettbewerb, Trends sowie Strategien.

Netzbetreiber können das Marktvolumen bzw. die eigenen Chancen- und Bedrohungspotenziale vor dem Hintergrund der zu erwartenden Entwicklungen besser einschätzen.

Die Potenzialstudie hilft Netzbetreibern, Energieversorgern, Kommunen und Beratungsunternehmen zukünftige Marktentwicklungen abzuschätzen und unterstützt insbesondere bei der Ausrichtung der Unternehmensstrategie sowie bei der Positionierung auf dem deutschen Versorgungsmarkt. Kommunen erhalten fundierte Informationen zu den rechtlichen, energiewirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie zu den allgemeinen Markt- und Wettbewerbsstrukturen.

Der Nutzen ergibt sich insbesondere für die Geschäftsführung und die strategische Unternehmensentwicklung bei Energieversorgern und Netzgesellschaften, für Gemeindeverwaltungen, Gemeinderäte und Ortschaftsräte.